Mit unseren Mikroskopen werden Objekte in ihrer natürlichen Lage (lat.: in situ) abgelichtet. Sämtliche manuelle Operationen entfallen dabei. Probennahme, aber auch das Einstellen der Fokusebene sind nicht mehr notwendig. Die Technologie basiert auf dem zum Patent angemeldeten In Situ Objektiv [1].
Unsere Mikroskope werden mit einer festen Vergrößerung entwickelt, die Objekte im Bereich von 1µm – 500µm erfasst. Diese Einstellung ist perfekt dimensioniert um alle indikatorrelevanten Organismen im Abwasser zu identifizieren (oder zumindest ausreichend große Teile davon).


Eindeutig ein Nematode – wenn auch nur ein Teil davon.
Dreidimensionalität
Durch die Abbildung einer 3D-Fokusebene unterscheiden sich die von uns aufgenommenen Bilder grundlegend von den bisher bekannten 2D-Aufnahmen der Mikroorganismenwelt des Abwassers. Auf diese Weise erscheinen die Arbeitskräfte der Abwasserreinigung in einem völlig neuen Licht.

Haben Sie schonmal ein Bärtierchen von vorne gesehen?

Oder die Wölbung einer Schalenamöbe?
Montage

Das In Situ Mikroskop wird direkt in der biologischen Zone fest montiert. Sowohl Strom als auch Daten werden über ein einziges PoE-Kabel transportiert. Für den Anschluss muss also lediglich ein PoE-Injector (48V) und ein Netzwerkschnittstelle bereitgestellt werden. Die Frontlinse des ISM ist in die Wand des Gerätegehäuses eingebaut und dient als direktes Fenster zum Belebtschlamm.
Da sich die mikroskopischen Objekte im Schlamm schnell durch den Fokus des Objektivs bewegen, wird Bewegungsunschärfe durch Belichtungsblitze im µs-Bereich verhindert. Eine Wischvorrichtung säubert alle 10 Minuten das Objektiv und verhindert so die Bildung von Biofilmen, oder das Feststecken von Objekten
Quellen
[1] H. Suhr, A.M. Herkommer, In situ microscopy using adjustment-free optics, J. Biomed. Opt. 20 (2015) 116007. https://doi.org/10.1117/1.JBO.20.11.116007.